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08.02.2014 - Grosse Materialrückschaffung in verschiedenen Sektoren der Bettenhöhle

Trüssel Martin - Forschungskoordinator HGU 08.02.2014

16 Höhlenforscherinnen und Höhlenforscher aus verschiedenen Regionen der Schweiz bzw. aus verschiedenen Höhlenforscher-Clubs haben sich dank dem Engagement von HGU-Mitglied Simon Berger gemeldet, um nicht nur die schon beinahe 30 km lange Bettenhöhle kennenzulernen, sondern um beim Ausschachten von weitläufigen Höhlensektoren und beim Biwak-Material-Rücktransport zu helfen. Insgesamt standen am heutigen Tag drei verschiedene Teams im Einsatz!

Auf der Bettenalp bereiten sich die 15 Höhlenforscherinnen und Höhlenforscher auf ihren Einatz vor. Foto: Uli Meyer.


                                                           

Gruppe 1 – Mit dabei sind Diego und Nora Sanz, Tanja Shabarova, Yvo Weidmann sowie das HGU-Mitglied Simon Berger. Diese Gruppe absolviert eine Höhlendurchquerung vom Bonistock bis zur Bettenalp. Sie will im unteren Teil des Bettenhöhle-Sektors «Boniloch» und weiter bis nahe zum Biwak II sämtliche Seile abziehen. Nach 12 Stunden Marschzeit trifft die Gruppe gegen Mitternacht mit voll bepackten Rucksäcken auf der Bettenalp ein.

Sybille Kilchmann verspürt am Morgen Grippesymptome. Sie verzichtet deshalb auf die Höhlentour, kann aber von der ganzen Sechsergruppe nach deren Einstig in den Boniloch-Sektor alle Schneeschuhe plus Schneeschaufel zur Bettenalp hinunterbringen. Dies erstpart der Gruppe 1 ein einstprechender Rücktransport am nächsten Tag.

Gruppe 2 – Die Gruppe 2 hat das Ziel, sämtliche Seilstrecken ab dem im Tiefsystem aufgelösten Biwak VII zu demontieren und die Seile knapp 190 Höhenmeter hinauf bis zur Cathédrale Grand Cru zu transportieren. Somit kann auch dieser Höhlenteil «stillgelegt» werden. Das Team ist 8,5 Stunden unterwegs. Es ist das einzige, das im gleichen Höhleneingang ein- und aussteigt. Mit dabei waren Uli Meyer und Lea Odermatt sowie die beiden HGU-Mitglieder Beat Niederberger und Ueli Fischer.

Gruppe 3 – Im Gegensatz zur Gruppe 2, die zeitgleich ganz ins Tiefsystem abgestiegen ist, hat die Gruppe 3 die Aufgabe, ab der Cathédrale Grand Cru alles dort deponierte Material in sechs möglichst grossen Rucksäcken aus der Höhle zu schleppen (immerhin 270 Höhenmeter). Es handelt sich dabei um den abschliessenden Rückschub des an letzte Weihnachten aufgelösten Biwaks VII im Tiefsystem. Die Gruppe 3 ist insgesamt kanpp 8 Stunden unterwegs. Als "Lastesel" mit dabei waren Xavier Donat, Michael Höttl, Adrian Roth, Kerstin Michael und die beiden HGU-Mitglieder Martin Trüssel und Katharina Fischer.

 

Das zurückgeschaffte Material wird am nächsten Tag bei HGU-Forschungskoordinator Martin Trüssel abgeladen. Insgesamt wurden neun prall gefüllte Säcke, darunter 27 Seile mit einer Gesamtlänge von 540 m, zur Materialrevision übergeben. Wahrlich eine fulminante Teamleistung!

 

Höhlenforscherin Lea Odermatt bestaunt die imposanten Gangdimensionen kurz vor dem Abstieg zur Cathédrale Grand Cru. Foto: Uli Meyer.

 

 

 

Ueli Fischer durchwatet einen See am Ende des grossen Gangabschnittes in der «Schöllenen». Foto: Uli Meyer.

 

Bei der «Tellsplatte» passiert Beat Niederberger eine Schlufpassage. Foto: Uli Meyer.

450 Meter tiefer als der Höhleneingang und über 200 m unter der Erdoberfläche im ehemaligen Biwak VII: Lea Odermatt und Ueli Fischer nehmen vor dem Rückweg eine Stärkung zu sich. Foto: Uli Meyer.

 

Auf der Seilabziehtour begegnet... Bild links: Interessante Form eines Stalaktiten. Bild rechts: Ein für die Melchsee-Frutt aussergewöhnlich geformter Stalagmit. Fotos: Uli Meyer.