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1. - 2. Februar 2014 - Stafelhöhle: Abklärungs- und Vorstosstour in der Via Mala

Trüssel Martin, Forschungskoordinator HGU 01.02.2014

Bei kräftigem Föhn, der den Schnee über die Pisten fegt (die Sesselbahn auf den Bonistock ist deshalb ausser Betrieb) erfolgt der Einstieg in den Stafelhöhle-Sektor der Bettenhöhle. Überraschend und zugleich märchenhaft schön sind die flächigen Vereisungen vor allem im ersten 17-m-Schacht.

Unterhalb des ersten Schachtes: Ueli Fischer bestaunt Vereisungen an Boden und Wände

Foto: Martin Trüssel

                                                             

 

  

 

Das Tagesziel ist der unterste und zugleich tiefste Teil der Via Mala. Der letzte Vorstoss datiert vom 4. und 5. März 2000. Damals dauerte die «Tages»-Vermessungs- und Vorstosstour sage und schreibe 26 Stunden. Der Umkehrpunkt befand sich in einem grossräumigen, mäanderartigen Gang mit viel Lehm, der die Erforschung äusserst erschwert. In diesem Gang fliesst ganzjährig der Via-Mala-Bach (aktuell lediglich 10 l/min). Die heutige Tour zeigt einmal mehr, welchen Ärger Lehmablagerungen bereiten. Im Gegensatz vor 14 Jahren, als das Neuland noch ohne Sicherung erkundet wurde, richten die HGU-Mitglieder Ueli Fischer, Kilian Schuster und Martin Trüssel nach dem Blockraum heute an den heikelsten Stellen zwei 15-m-Seile ein.

Nach den extrem schmierigen Schrägpassagen wird der Via-Mala-Bachlauf wieder erreicht. Hier zeigt sich der Gangcharakter als für die Via Mala typische Mäander mit einer beeindruckenden Ganghöhle von mindestens 8 m. Nach der Überwindung eines weiteren 45 m tiefen Schachtes erkundet Martin Trüssel einen fossilen Seitengang, der jedoch nach wenigen Metern mit Tonablagerungen verschlossen ist. Der Wasserlauf selbst zieht sich Schachtstufe um Schachtstufe weiter in die Tiefe. Ein Abstieg, ohne durchnässt zu werden, dürfte hier die grösste Herausforderung sein.

Nachdem bei der heutigen Abklärungs- und Vorstosstour alle Seile aufgebraucht sind, wird vom Dreierteam der Rückweg angetreten. Im Gegensatz zur Höhlentour vor 14 Jahren, wo das Team erst morgens um 9 Uhr aus der Höhle gekommen ist, wird heute die Oberfläche noch selbentags abends um halb zehn erreicht. Inzwischen ist der Föhn von Dauerschneefall abgelöst worden.

 

Einstiegstelle in den 45-m-Schacht. Foto: Martin Trüssel

 

Kilian Schuster im 45-m-Schacht. Der verdreckte Höhlenkombi zeugt von den feuchten und schmierigen Bedingungen in der Tiefe.

Foto: Martin Trüssel